Vor 25 Jahren trafen sich ebenfalls in Frankfurt mehr als 40 aus den USA und ganz Europa angereiste Vertreter von TGA-Unternehmen, Hochschulen und Branchenorganisationen, um über die Gründung einer europäischen Organisation zur Weiterentwicklung und Verbreitung des BACnet-Standards zu beraten. Letztlich gründeten 17 Teilnehmer am 14. Mai 1998 den Verein BACnet Interest Group. Gegenüber cci Branchenticker Spezial blickt Nils Meinert als dessen erster Präsident zurück auf eher "hemdsärmelige" Anfangsjahre: "Zunächst ging es vor allem darum, BACnet einerseits bekannt zu machen und zugleich neue Produkte zu entwickeln." Hier die richtige Balance zwischen Marketing und veritabler Technik zu finden, sei die größte Herausforderung gewesen.
Inzwischen ist BACnet längst zum etablierten Standard für die herstellerneutrale Datenübertragung in der Gebäudeautomation gereift. Doch die Arbeit hört damit nicht auf. Dazu sagte der vergangenes Jahr ins Amt berufene Präsident Thomas Kurowski (Siemens Schweiz AG): "Nachdem zertifizierte Produkte und Lösungen für BACnet Secure Connect verfügbar sind und das Bewusstsein für mannigfaltige Bedrohungen auf dem Markt geschärft wurde, ist es nun unsere Aufgabe, Gebäudeplanern und -betreibern das notwendige Wissen unter Berücksichtigung einer ganzheitlichen Sicht der Cybersecurity zu vermitteln."
BIG-EU zählt heute über 120 Mitglieder aus allen Regionen Europas sowie aus Australien und Nordamerika. In Halle 10.3 informieren in diesem Jahr sieben Mitglieder aus der BACnet-Community über ihre Produkte und Dienstleistungen: Alre-IT, Bihl & Wiedemann, Johnson Controls, Kieback & Peter, OAS/ProSystems und die Siemens Schweiz AG.
Auch die Nachwuchsförderung in der Gebäudeautomation hat BIG-EU ins Visier genommen. Auf dem ISH-Stand wurde erstmals der BIG-EU Award für eine herausragende studentische Abschlussarbeit in Verbindung mit dem BACnet-Protokoll verliehen. Dieser ging an Timo Schwabengruber für seine Bachelorarbeit "BACnet und IT-Sicherheit" bei Prof. Marko Schuba vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik an der Fachhochschule Aachen. Inzwischen arbeitet Schwabengruber als Berater für Cybersecurity in Berlin.
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