Themen der ISH

14.03.2023

cci Branchenticker SPEZIAL

Autor: Peter Reinhardt

Vaillant will führender Wärmepumpenanbieter in Europa werden
Nicht weniger als die Marktführerschaft beim Verkauf von Wärmepumpen in Europa strebt die Vaillant-Gruppe, Remscheid, an. Das sagte CEO Dr. Norbert Schiedeck auf einer Pressekonferenz am zweiten Messetag der ISH 2023.

Vaillant-Podium auf der ISH-Pressekonferenz (von links): Dr. Jens Wichtermann (Unternehmenskommunikation),
Dr. Norbert Schiedeck (CEO) und Dr. Tillmann von Schroeter (Geschäftsführer Vaillant Deutschland)
(Abb. © cci Dialog GmbH)

Der Vaillant-Chef sieht darin einen logischen Schritt im Zuge der Transformation, sei man doch mit 2 Mio. Stück pro Jahr "unangefochtener Marktführer für fossile Heizgeräte". Und diese Transformation lässt sich das Unternehmen einiges kosten: Summiert ab dem Jahr 2016 sollen bis Ende dieses Jahrzehnts rund 2 Mrd. € in neue Produkte, neue Fertigungskapazitäten und die Weiterentwicklung des weltweiten Partnernetzwerks mit 340.000 Fachhandwerkern investiert werden. Sichtbares Zeichen ist die kurz vor der Fertigstellung stehende "Megafabrik" für Wärmepumpen im slowakischen Senica: 300.000 Wärmepumpen pro Jahr sollen dort ab Mai auf einer Fläche von 100.000 m² gebaut werden. Aber auch an anderen Standorten werde kontinuierlich investiert, um bestehende Kapazitäten fit für Wärmepumpen zu machen. Nicht zuletzt soll die Eigenfertigung von Elektronik- und Hydraulikkomponenten ausgebaut werden. Denn im vergangenen Jahr hätten Lieferengpässe auf Seiten der Lieferanten den Wärmepumpenhochlauf durchaus gebremst. Nun sei man jedoch wieder bei "gut planbaren" drei bis sechs Monaten Lieferzeit, sagte Schiedeck. 2023 entfalle dafür schon die Hälfte der Produktionskapazitäten auf Wärmepumpen. Und das mit klarem Fokus auf Propan (R290) als Kältemittel. "Seit 2022 entwickeln wir ausschließlich Wärmepumpen mit Propan", sagte Schiedeck.

Als Treiber für die ambitionierten Ziele sieht Dr. Tillmann Schroeter, Geschäftsführer von Vaillant Deutschland, vor allem die Sanierung des Gebäudebestands: "80 % können hierzulande mono-energetisch mit Wärmepumpen saniert werden." Dafür setze man auch darauf, speziell im Bereich von Einfamilienhäusern die Energieeffizienz über Tools zur Digitalisierung und Fernoptimierung bis zu 15 % steigern zu können. "Skalierung" sei hier letztlich ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Im Falle von älteren Mehrfamilienhäusern mit größerem Leistungsbedarf sieht Schroeter indes eher hybride Lösungen - auch solche mit wasserstoffbasierten Wärmeerzeugern.

Passend zu den Anstrengungen "grüner Wärmeerzeugung" hat Vaillant angekündigt, in Kürze Details zu einer Kooperation mit der Umweltschutzorganisation WWF bekannt geben zu können. Schon heute haben man den "grünsten Stand der Messe".

Impressum